Wasser ist nicht gleich Wasser – vor allem nicht, wenn es um die Härte geht. Unter Wasserhärte versteht man den Gehalt an gelösten Mineralien, hauptsächlich Calcium- und Magnesiumionen, die aus dem Boden in unser Leitungswasser gelangen. Je nachdem, durch welche Gesteinsschichten das Wasser fließt, variiert die Menge dieser Mineralien und somit auch die Härte des Wassers.
Man unterscheidet zwischen weichem und hartem Wasser. Weiches Wasser macht sich beim Duschen bemerkbar, wenn die Seife so richtig schön schäumt. Hartes Wasser hingegen hinterlässt Kalkflecken auf dem Duschglas und sorgt dafür, dass das Shampoo sich nur schwerlich aufschäumen lässt. Neben dem persönlichen Wohlbefinden hat die Wasserhärte auch direkten Einfluss auf unsere Haushaltsgeräte.
Kurzum: Die Wasserhärte ist eine chemische Größe, die bestimmt, wie viele Kalkpartikel Dein Wasser mit sich führt. Und ja, Kalk ist nicht nur der Feind schöner Haare und sauberer Duschkabinen, sondern auch der Langzeitfeind jeglicher Gerätschaften, die Wasser erhitzen.
Die Wasserhärte spielt eine größere Rolle im Alltag, als man zunächst annimmt. Kalkablagerungen sind nicht nur ein optisches Problem, sondern können auch die Lebensdauer und Effizienz von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Spülmaschinen und Wasserkochern drastisch verringern. Hartes Wasser kann zudem die Heizleistung von Boilern und Heizkesseln beeinträchtigen und somit Energiekosten in die Höhe treiben.
Auch unsere Haut und Haare "freuen" sich nicht gerade über hartes Wasser. Es kann zu Hautirritationen und einem fahlen Hautbild führen. Beim Haarewaschen sorgt hartes Wasser oft für eine stumpfe, schwer zu kämmende Mähne. Kurz: Die tägliche Dusche wird zur chemischen Misshandlung.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Moderne Enthärtungsanlagen können die Probleme, die durch hartes Wasser entstehen, effektiv lösen. Damit schützt man nicht nur seine Haushaltsgeräte und die eigene Haut, sondern kann auch langfristig Kosten sparen, da weniger Reparaturen und Energieverbrauch anfallen.
In Deutschland ist Wasserhärte ein wohl bekanntes Thema. Der Härtegrad des Wassers wird in Grad deutscher Härte (°dH) gemessen. Weiches Wasser liegt bei Werten bis 8,4 °dH, mittelhartes Wasser zwischen 8,4 und 14 °dH und hartes Wasser bei Werten über 14 °dH. Ideal sind Werte zwischen 8,4 und 14 °dH, denn da hält sich der Kalkgehalt in Grenzen.
Um das Beste für Haut und Haushaltsgeräte herauszuholen, empfehlen Experten eine Wasserhärte von etwa 8-12 °dH. Bei diesem Härtegrad löst sich Seife gut im Wasser, es entstehen weniger Kalkablagerungen und die Lebensdauer von Geräten kann verlängert werden.
Falls Dein Wasser jedoch aus der Leitung kommt wie ein fließender Kalkstein, sind Enthärtungsanlagen eine kluge Investition. Diese Geräte können den Härtegrad des Wassers reduzieren und so für ein angenehmeres Lebensgefühl sowie weniger Verschleiß an Geräten sorgen.
Enthärtungsanlagen gibt’s wie Sand am Meer, aber nicht jede ist gleich gut für Deine Bedürfnisse geeignet. Grundsätzlich gibt es mechanische und elektronische Enthärtungsanlagen. Mechanische Modelle arbeiten oft mit Zeitsteuerung, wohingegen elektronische Modelle sich durch Wassermenge steuern lassen.
Je nach Wohnsituation und persönlichem Wasserverbrauch können verschiedene Modelle sinnvoll sein. Eine Enthärtungsanlage für einen Single-Haushalt muss beispielsweise nicht die gleiche Kapazität haben wie eine Anlage für einen Vier-Personen-Haushalt. Daher solltest Du Dich im Vorfeld genau informieren, welche Anlage für Dich die richtige ist.
Es gibt auch viele Hersteller auf dem Markt, die mit unterschiedlichen Technologien werben. Von Ionenaustauschern bis hin zu magnetischen oder elektronischen Wasserenthärtern – die Auswahl ist groß. Doch egal, für welche Technologie Du Dich entscheidest: Eine Enthärtungsanlage ist ein Beitrag zum Werterhalt Deines Hauses und zu Deiner Lebensqualität.
Die meisten Enthärtungsanlagen basieren auf dem Prinzip des Ionenaustauschs. Calcium- und Magnesiumionen im Wasser werden dabei gegen Natriumionen ausgetauscht. Das Ergebnis: weicheres Wasser, das sanft zu Haut und Geräten ist.
Im Kern der Anlage befindet sich ein Behälter mit speziellen Harzkugeln, die die unerwünschten Mineralien binden. Nach einer gewissen Nutzungsdauer sind die Harze mit Calcium- und Magnesiumionen gesättigt und müssen durch eine Regeneration, bei der die Harze mit einer Salzlösung gespült werden, wieder einsatzfähig gemacht werden.
Dieser Vorgang wird in der Regel automatisch durch die Steuereinheit der Enthärtungsanlage gesteuert. Hier kannst Du oft einstellen, zu welcher Tageszeit die Regeneration stattfinden soll. So stellst Du sicher, dass immer dann weiches Wasser zur Verfügung steht, wenn Du es brauchst.
Bevor Du Dich Hals über Kopf in die Arme der nächstbesten Enthärtungsanlage wirfst, lass uns kurz überlegen, was Du wirklich brauchst. Die Kapazität der Anlage sollte zu Deinem Wasserverbrauch passen. Es gibt nichts Ärgerlicheres als eine Anlage, die ständig regenerieren muss, weil sie zu klein dimensioniert ist.
Auch die Bedienfreundlichkeit ist ein wichtiger Faktor. Wer will schon einen halben Ingenieurabschluss machen müssen, um seinen Wasserenthärter zu bedienen? Achte auf übersichtliche Bedienelemente und verständliche Anleitungen. Wenn möglich, wähle ein Modell mit automatischer Steuerung, damit Du nicht ständig manuell eingreifen musst.
Zuletzt solltest Du auch über den Platzbedarf nachdenken. Nicht jeder hat einen riesigen Keller, in dem sich die Enthärtungsanlage verstecken lässt. Manche Modelle sind kompakt gebaut und finden auch in kleineren Räumen Platz. Überlege Dir, wo die Anlage stehen könnte, und wähle entsprechend.
Der Einbau einer Enthärtungsanlage ist nichts für Heimwerker-Novizen. Es ist zwar nicht gerade Raketenwissenschaft, aber ein bisschen Know-how im Bereich Sanitärinstallationen sollte schon vorhanden sein. Im Zweifelsfall lass lieber die Profis ran, denn eine unsachgemäße Installation kann mehr Schaden anrichten als nutzen.
Sobald die Anlage installiert ist, muss sie noch eingestellt werden. Hier gilt es, die Wasserhärte zu messen und die Anlage dementsprechend zu programmieren. Viele Modelle haben eine automatische Härtegradmessung, was die Sache deutlich vereinfacht. Ansonsten gibt es auch Testkits, mit denen Du die Härtegradmessung selbst durchführen kannst.
Nach der Inbetriebnahme sollte die Anlage nochmal auf Dichtigkeit und korrekte Funktion überprüft werden. Erst dann steht dem Genuss von weichem Wasser nichts mehr im Weg. Cheers to that!
Eine Enthärtungsanlage ist zwar eine feine Sache, aber sie will auch gepflegt werden. Regel Nummer eins: Das Salz für die Regeneration muss regelmäßig nachgefüllt werden. Achte darauf, spezielles Regeneriersalz zu verwenden, und nicht irgendein Streusalz aus dem Baumarkt.
Die Harze im Inneren der Anlage halten auch nicht ewig. Irgendwann ist ihre Kapazität erschöpft und sie müssen ausgetauscht werden. Dies ist aber in der Regel nur alle paar Jahre nötig. Überprüfe auch regelmäßig die Einstellungen der Steuerung, um sicherzustellen, dass Deine Anlage optimal funktioniert.
Eine jährliche Inspektion durch einen Fachmann ist ebenfalls sinnvoll. Dieser kann Verschleißteile prüfen und gegebenenfalls austauschen sowie die Anlage generell warten. Somit stellst Du sicher, dass Deine Enthärtungsanlage stets in Bestform ist.
Eine Enthärtungsanlage ist eine Investition in Dein Zuhause und Deine Lebensqualität. Die Anschaffungskosten können variieren, je nachdem, welche Technologie und Kapazität Du wählst. Es lohnt sich, Preise zu vergleichen und auch die Betriebskosten im Blick zu behalten.
Neben den Anschaffungskosten musst Du auch die laufenden Kosten für Salz und Energie berücksichtigen. Diese sind jedoch im Vergleich zu den Kosten für Reparaturen an kalkgeschädigten Geräten oder dem erhöhten Energieverbrauch durch Verkalkung eher gering.
Langfristig kann eine Enthärtungsanlage daher durchaus wirtschaftlich sein. Durch die Vermeidung von Kalkablagerungen verlängerst Du die Lebensdauer von Haushaltsgeräten und sparst Energiekosten. Zudem tragen weiches Wasser und die Vermeidung von Kalkflecken zu einer höheren Wohnqualität bei.
Kann man die Wasserhärte selbst testen?
Ja, mit einem Testkit aus dem Fachhandel kannst Du die Härte Deines Wassers selbst messen. Diese Kits sind kostengünstig und einfach in der Anwendung.
Wie oft muss das Salz nachgefüllt werden?
Das kommt ganz auf Deinen Wasserverbrauch und die Regenerationshäufigkeit Deiner Anlage an. In der Regel musst Du alle paar Wochen bis Monate nachfüllen.
Kann ich die Enthärtungsanlage selbst warten?
Grundsätzliche Wartungsarbeiten wie Salz nachfüllen kannst Du selbst erledigen. Für komplexere Wartungsaufgaben solltest Du jedoch einen Fachmann hinzuziehen.
Zusammengefasst ist eine Wasserenthärtungsanlage eine sinnvolle Investition, um das Leitungswasser in Deinem Haushalt zu verbessern und langfristig Geld zu sparen. Hol Dir weiches Wasser nach Hause und genieße den Unterschied beim Duschen, beim Wäschewaschen und in der Lebensdauer Deiner Geräte. Let’s make it rain – weiches, kalkfreies Regenwasser, versteht sich!